Neuer Vorstand gewählt

Schriftstellerverband Thüringen mit großen Aufgaben für die Zukunft

Der alte Vorstand wird verabschiedet. Von links: Frank Quilitzsch, Ulf Annel, Ingrid Annel, Olaf Trunschke, Klaus Jäger, Siegfried Nucke. Auf dem Bild fehlen Antje Babendererde und Anne Gallinat.
Foto: Kerstin Chagoubi, Verdi

 

 

Nach einer gefühlten Ewigkeit trafen sich am Samstag die Schriftstellerinnen und Schriftsteller Thüringens zu ihrer Mitgliederversammlung – nach einer von Coronabeschränkungen geprägten Legislatur gleichzeitig Wahlversammlung. Bei relativ geringer Beteiligung fiel im Konferenzraum der Stadtwerke Erfurt zunächst eine gewisse Verjüngung ins Auge. Das ist kein Wunder – mit Dorothee-Eva Herrmann, Marlene Hofmann, René Müller-Ferchland und Stefan Wogawa sind in den letzten Jahren vier Schriftsteller zum Berufsverband gestoßen, die den Altersdurchschnitt deutlich drücken. Und genau dieser Altersdurchschnitt ist – nicht nur in Thüringen – eines der Probleme des Verbandes.

Versammlungsleiter Klaus Jäger indes hatte nicht viel Mühe mit seiner Aufgabe – im Gegensatz zu den Gothaer Turbulenzen beim PEN blieb die Erfurter Versammlung des VS von einer zwar streitbaren, aber sachlichen Atmosphäre geprägt. VS-Vorsitzender Olaf Trunschke ließ beim Rechenschaftsbericht die jeweiligen Teilbeiträge von den dafür zuständigen Vorständen referieren. So sprach Ulf Annel über Werbung und die Auftritte zur Buga, Frank Qulitzsch über die Reihe „Poesie & Politik“, Siegfried Nucke über den „Traumberuf im Porträt“, Ingrid Annel über die 2020 zusammengestellte Online-Anthologie und Klaus Jäger über die digitalen Auftritte des VS und die Mitgliederwerbung. Olaf Trunschke selbst informierte über die letzten Manuskriptwanderungen, die Veranstaltungsreihen im Haus Dacheröden und die Kasse. Gerade Letzteres ist nicht einfach, da der Verband erst vor wenigen Wochen seine Schatzmeisterin Verena Zeltner verlor. Von ihr sowie von Rudolf W. Berger, Peter Drescher und Matthias Biskupek verabschiedeten sich die Anwesenden mit einer Schweigeminute.

Auch für die Zukunft hat sich der Landesverband Thüringen eine Menge vorgenommen. So sollen noch in diesem Jahr mehrere Veranstaltungen in der Reihe „Das besondere Format“ stattfinden sowie drei weitere Filmporträts entstehen. Die Thüringer Buchtage werden, sofern sie stattfinden können, wieder einen starken Auftritt des VS und seiner Autoren erleben. Und auch in Sachen „Poesie und Politik“ laufen die Vorbereitungen, auch wenn sie sich schwierig gestalten. Die seit mehr als 20 Jahren gepflegte Tradition einer Manuskriptwanderunge, 2021 führte sie durch die Berge um Bad Sulza, steht ebenfalls im Kalender und wird um Arnstadt ausgetragen. Nur um die diesjährigen Weihnachtslesungen ist es eher schlecht bestellt – nach zwei Ausfällen in Folge sind die Ausrichter und deren ehrenamtlichen Helfer eher veranstaltungsmüde geworden.

Kerstin Chagoubi, Landesfachbereichsleiterin Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen bei der Verdi, bedankte sich beim Vorstand für die geleistete Arbeit.

Die Wahlen brachten wenig Überraschungen, aber eine Verjüngung. Ingrid Annel und Klaus Jäger kandidierten nicht mehr für den Vorstand. Neu gewählt wurden Sieglinde Mörtel und René Müller-Ferchland, der neue Vorsitzende ist auch der alte und heißt Olaf Trunschke. (kj)