Erinnerungen an Brasilien
Kathrin Groß-Striffler liest in der Waldorfschule
„Übers Land“ zieht seit einigen Wochen die Reihe „Traumberuf: Schriftsteller?“, die im vergangenen Jahr so erfolgreich im Erfurter Kultur-Haus Dacheröden lief. In der kommenden Woche wird Kathrin Groß-Striffler über sich, ihren Beruf und ihr Werk sprechen.
Vor Schülern der Klassenstufen 11-13 der Waldorfschule in Jena-Göschwitz (Hauptstraße 15) stellt sie dabei ihren 2014 im Aufbau-Verlag erschienen Roman „Zum Meer“ vor und spricht über ihre Arbeit als Schriftstellerin. Die Veranstaltung am Mittwoch, dem 13. November, beginnt um 14 Uhr.
Im Roman geht es um Saskia, eine junge Frau mit Kind, die keine Lust auf ein geordnetes „Scheißleben“ verspürt. Saskia ist wie eine Nomadin. Eine Nomadin, die ein Kind hat, das sie liebt und verwünscht. Je tiefer die deutsche Novemberdepression Saskia einholt, desto mehr verklärt sie die Erinnerung an Brasilien, an Sonne, Meer, Unbeschwertheit und Sex. Für ihr „Milchkaffeebaby“, das sie allein großzieht, will sie so gern eine perfekte Mutter sein. Aber wie entrinnt man der eigenen Unbeherrschtheit bei Schlafmangel, Eintönigkeit, Einsamkeit, wenn man so jung ist und so viel erleben will wie all die andern? In diesem Teufelskreis aus Überforderung und Lebensgier trifft sie eine verstörende, radikale Entscheidung.
Kathrin Groß-Striffler studierte Anglistik und Romanistik in Deutschland, Frankreich und den USA. Sie ist Verfasserin mehrerer Romane und wurde unter anderem mit dem Marburger Literaturpreis und dem Alfred-Döblin-Literaturpreis ausgezeichnet. Zuletzt erschienen von ihr „Der arme Poet“ (Mitteldeutscher Verlag, 2018) und „Gott zürnt“ (Verlag Müry Salzmann, Salzburg, 2018). Kathrin Groß-Striffler lebt und arbeitet in Jena.
Die nächste Veranstaltung in der Reihe „Traumberuf: Schriftsteller? – regional“ findet dann am 27. November in Altenburg statt. (kj)